Wie sehen die Ingenieur-Jobs der Zukunft aus?

Wer nach der Zukunft von Ingenieur Jobs fragt, erhält die vermutlich wichtigste Antwort dazu, durch einen Blick in die Vergangenheit. Schließlich ist unsere Moderne ohne Ingenieure schlicht nicht denkbar. Seit der Erfindung der Buchdruckmaschine durch Johannes Gutenberg haben Ingenieure unser aller Leben mit ihren Entwicklungen vereinfacht, verlängert und in vielerlei Hinsicht verbessert bzw. angenehmer gemacht. Was wir essen, wie wir uns kleiden, wie wir uns bewegen und wie wir unsere Arbeit und Freizeit gestalten: Nahezu jeder Aspekt unseres modernen Lebens geht auf die Leistung von Ingenieuren zurück.

Diese große Tradition ist für Ingenieure von heute und morgen Ansporn und Verpflichtung zugleich. Viele der großen Probleme, vor denen die Menschheit heute steht, gehen schließlich ebenfalls auf das "Konto" der Technik. Der vom Menschen verursachte Klimawandel gehört ebenso dazu wie das Anwachsen der Weltbevölkerung.

Diese Herausforderungen anzunehmen und Lösungen für sie zu finden, kann nicht allein Sache der Politik und Gesellschaft sein. Ingenieure werden auch in Zukunft viel dazu beitragen können, unser Leben und unsere Welt besser zu machen. Die Anforderungen an die Ingenieur Jobs der Zukunft werden daher sicher weiterhin wachsen.

Die Ingenieur-Jobs der Zukunft erfordern interdisziplinäres Denken

Ein aktuelles Beispiel für eine innovative Idee an der Schnittstelle von globaler Problemlösung und Ingenieurleistung ist das jüngst gestartete Projekt des Unternehmens The Ocean Cleanup.

Der Erfinder Boyan Slat wollte sich der Lösung eines der größten Umweltprobleme der Erde widmen: Der Beseitigung von (Plastik)müll aus den Weltmeeren. Als Ingenieur nutzte er sein Wissen, um eine Maschine zu entwickeln, die dieses Problem lösen kann.

Dabei galt es, nicht nur die technische Seite miteinzubeziehen, sondern ebenso meeresbiologische und thermische Aspekte in einem kreativen Prozess miteinander zu verbinden. Der entwickelte "Meeressauger" ging im September 2018 an den Start, ein halbes Jahr später soll ein Schiff die erste Fuhre herausgefischten Plastikmülls abholen. Sollten seine Berechnungen stimmen und sein Projekt erfolgreich sein, könnten bis 2040 neunzig Prozent des Plastikmülls aus unseren Weltmeeren entfernt werden.

Unabhängig davon, ob Slat Erfolg hat oder nicht, Jobs für Ingenieure werden in der Zukunft von der Lösung gesellschaftlicher Probleme bestimmt sein. Es werden Lösungen gefunden werden müssen, die sich zwischen den verschiedenen Disziplinen bewegen. Die rein technische Ausführung wird zukünftigmöglicherweise von Maschinen übernommen, die kreative Schaffensleistung jedoch findet weiterhin im Kopf eines Menschen statt. Für den Job des Ingenieurs bedeutet dies: wer zukünftig weiter vorne mit dabei sein will, muss sich umfassend weiterbilden.

Jobsituation für Ingenieure heute: Knapp 130.000 offene Stellen sind zu besetzen

Die aktuelle Situation für Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt ist hervorragend. Das Institut der Deutschen Wirtschaft analysiert quartalsweise die offenen Stellen im Bereich Engineering und veröffentlicht die Ergebnisse im Ingenieurmonitor. Aus der Untersuchung vom August 2018 geht hervor, dass 129.470 offene Stellen zu besetzen sind. Damit ist die Nachfrage nach Arbeitskräften im Bereich Engineering auf einem Rekordhoch. In Deutschland sind diese Stellen vorwiegend in den süddeutschen Flächenländern, NRW, aber auch Berlin/Brandenburg vakant.

Trotz guter Aussichten werden sich Ingenieure auch in Zukunft weiterbilden müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden, die an sie gestellt werden. Neue Herausforderungen werden ihren zukünftigen Joballtag deutlich verändern. Die Situation auf dem heutigen Stellenmarkt, kann in Zukunft ganz anders aussehen.

Was sind die Ingenieur-Jobs der Zukunft?

Die Welt, in der wir leben, entwickelt sich rasant. Heute kaum noch wegzudenken, war das iPhone vor 15 Jahren noch nicht einmal auf dem Markt. Welche Ingenieur-Jobs werden also auch in Zukunft wichtig sein und wie sollte man sich positionieren, um nicht abgehängt zu werden?

Das Beispiel von Boyan Slat zeigt, wie stark verschiedene wissenschaftliche Disziplinen miteinander verzahnt werden müssen, um tragfähige und innovative Lösungen zu entwickeln. Die zu lösenden Probleme werden immer multikausal sein, daher werden sie auch auf vielen Ebenen bearbeitet werden müssen. Thinking outside the box gilt als Parole der Zukunft.

Nicht zuletzt wegen dieser Interdisziplinarität wird es perspektivisch, neben fundiertem Fachwissen, für Ingenieure auch auf

  • Flexibilität im Denken

  • Problemlösungskompetenzen

  • kritisches Hinterfragen

  • Kreativität

  • Sozialkompetenz

ankommen.

Fachliche Anforderungen der Zukunft werden gerne unter dem englischen Akronym STEM zusammengefasst. STEM steht für:

  • S: Science

  • T: Technology

  • E: Engineering

  • M: Mathematics

Digitalisierung als Jobgarant für Ingenieure

Ebenso eröffnet der Bereich der Digitalisierung einen weitreichenden Markt für Ingenieure, wie etwa automatisiertes Fahren, IT-Sicherheit, Smart Home. Unser Leben wird immer stärker vom Digitalen durchdrungen. Dementsprechend werden Ingenieure in der Zukunft zunehmend am Kontaktpunkt von Alltag(-stechnik) und Digitalisierung gebraucht.

Fachkräftemangel, die stabile Wirtschaftslage und positive Konjunkturerwartungen tragen dazu bei, dass gut ausgebildete Ingenieure weiterhin gefragt bleiben. Zusammen mit den guten Verdienstmöglichkeiten machen sie diesen Beruf attraktiver denn je.

Welche neuen Jobs wird es geben?

Natürlich kann niemand die Zukunft detailliert voraussagen. Mit Blick auf die nächsten zwanzig Jahre versuchen verschiedene Initiativen dennoch, konkrete Jobbeschreibungen zu entwickeln. Dabei entstehen für Ingenieure interessante Jobs:

  • Berater für alternative Energien. Nicht jede Energieform ist die passende für jede Art von Zusammenleben. Ein Berater für alternative Energien muss sich sowohl in der Energietechnik, als auch in Stadtplanung und Soziologie auskennen.

  • Abfall-Ingenieur. Er findet Lösungen, wie nachhaltig mit dem Müllberg, den die Menschen weltweit produzieren, umgegangen werden kann.

  • Kooperationsmanager für Mensch-Maschinen-Prozesse. Wenn Mensch und Maschine zukünftig tatsächlich Hand in Hand arbeiten sollen, braucht es Manager, die beide Seiten verstehen. So können Ingenieure die technischen Anforderungen an die Maschine ebenso verstehen und umsetzen, als auch die neuropsychologischen Prozesse der Menschen verstehen und beeinflussen.

Diese beschriebenen Jobs für Ingenieure sind Zukunftsmusik und werden möglicherweise gar nicht Realität. Das Gedankenexperiment macht allerdings deutlich, dass Ingenieure schon immer Allrounder der Arbeitswelt waren und es weiterhin sein müssen.

Welche Qualifikationen von den Bewerbern konkret gefordert werden, ist immer unterschiedlich. Wenn Sie sich einen Eindruck verschaffen wollen, ob Ihr zukunftsweisender Traumjob gerade auf Sie wartet, werfen Sie doch einen unverbindlichen Blick in unsere Jobbörse.