Initiativ bewerben: Neuer Job ohne Stellenausschreibung

Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind, dann haben Sie mit Sicherheit schon Jobportale und Zeitungen nach interessanten Vakanzen durchsucht. Das ist heute aber längst nicht die einzige Möglichkeit, Ihren Traumjob zu finden. Es steht Ihnen frei, sich bei einem aus Ihrer Sicht attraktiven Arbeitgeber initiativ zu bewerben. 

Doch was genau ist eine Initiativbewerbung? Dieser Frage sind wir nachgegangen. Wir wollen Sie darüber informieren, wie Sie sich auch ohne Stellenausschreibung für einen Arbeitgeber interessant machen und einen angestrebten Jobwechsel umsetzen können. Nutzen Sie alle Optionen, die Ihnen der Arbeitsmarkt bietet. Sich initiativ zu bewerben, ist ein sehr wirksames Instrument zum Wechsel des Arbeitgebers.

Was ist eine Initiativbewerbung?

Üblicherweise bewerben Sie sich bei einem Arbeitgeber auf eine ausgeschriebene Stelle. Die Stellenausschreibung enthält alle wichtigen Informationen und als Bewerber können Sie einschätzen, ob Sie die Anforderungen erfüllen. Im Bewerbungsschreiben können Sie sich auf die Ausschreibung beziehen und darlegen, warum Sie ein geeigneter Bewerber sind.

Im Gegensatz dazu steht die Initiativbewerbung. Diese bezieht sich nicht auf eine konkret ausgeschriebene Stelle. Darum unterscheidet sich diese Form der Bewerbung auch erheblich von der klassischen Bewerbung. Je nachdem aus welcher Branche und mit welcher Berufserfahrung Sie sich initiativ bewerben möchten, kann das Bewerbungsschreiben komplett anders aufgebaut sein. Daher ist es schwierig, ein Muster für eine Initiativbewerbung zu fertigen. Dennoch finden Sie weiter unten Hinweise, welche für eine gelungene Initiativbewerbung zu beachten sind.

Fakt ist, dass es eine sehr viel größere Herausforderung ist, eine Initiativbewerbung zu schreiben. Fest steht aber auch, dass man sich damit von der Masse der Bewerber abheben kann. Es gibt Studien, die besagen, dass bis zu 70 % der Stellen in Unternehmen gar nicht ausgeschrieben werden. Zur Besetzung dieser werden Bewerber berücksichtigt, die dem Unternehmen bekannt sind und zum eigenen Bewerberpool gehören. In aller Regel ist das durch eine Initiativbewerbung oder das interne Netzwerk erfolgt.

Worauf muss man achten, wenn man sich initiativ bewerben möchte?

Da Sie kein Stellenprofil haben, auf das Sie sich in Ihrer Bewerbung beziehen können, müssen Sie mit Ihrer selbst entworfenen Bewerbung das Interesse des Personalers wecken und ihn davon überzeugen, dass Sie eine Bereicherung für das Unternehmen sein können. Das erfordert sehr viel Eigeninitiative. Recherchieren Sie gut, wofür das Unternehmen steht und was es ausmacht. Welche Unternehmenswerte gibt es? Welche Arbeitsbereiche im Unternehmen passen zu Ihren Qualifikationen? Hilfreich können dabei ältere Stellenausschreibungen sein.

Um sich von anderen Bewerbungen abzuheben, sollte Ihre Bewerbung auf keinen Fall mit einer Standardfloskel beginnen. Absolute No-Gos sind zum Beispiel:

  • Hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen …
  • Ich bin durch XY auf Sie aufmerksam geworden und bewerbe mich bei Ihnen …

Auch wenn wir Ihnen kein Muster für eine Initiativbewerbung liefern können, wollen wir Ihnen zumindest die drei wichtigen Bausteine eines solchen Bewerbungsschreibens erklären. Insbesondere dem Anschreiben einer initiativen Bewerbung müssen Sie viel Aufmerksamkeit schenken, denn es ist Ihr Ticket zu einem Vorstellungsgespräch.

Die Einleitung

Auch wenn Sie in den ersten Sätzen noch keine Argumente liefern werden, warum Sie ein toller Bewerber sind, sollten Sie der Einleitung sehr viel Aufmerksamkeit schenken. Schon der erste Satz kann darüber entscheiden, ob Ihre Bewerbung überhaupt gänzlich gelesen wird. Ziel der Einleitung ist es, Lust darauf zu machen, auch den weiteren Text zu lesen.

Wenn Sie sich initiativ bewerben, dann gibt es keine Formvorschriften, an die Sie sich halten müssen. Wählen Sie eine provokante Aussage, dann wird man das als selbstbewusst verstehen. Sie können auch mit Zitaten arbeiten, wodurch Sie gebildet wirken werden. Machen Sie Ihr Auftreten auch abhängig von der Branche, in der Sie arbeiten möchten. Sie können schon in den ersten Sätzen Ihre Branchenexpertise in den Vordergrund stellen, sollten dabei aber nicht zu sehr ins Detail gehen. 

Wie Ihre Bewerbung letztlich ankommt, hängt natürlich auch immer stark davon ab, wer sie liest. Kennen Sie den Ansprechpartner daher nicht näher, wagen Sie am besten keine zu großen Experimente.

Der Hauptteil

Es geht nun darum, den im ersten Absatz vermittelten Eindruck mit Fakten zu unterlegen. Berechtigterweise wird der Hauptteil als das Herzstück einer Initiativbewerbung bezeichnet. Um ein Bild im Kopf des Personalers entstehen zu lassen, hat es sich in der Praxis als wirksam erwiesen, wenn Sie den Hauptteil in zwei Absätze aufteilen.

Der erste Absatz ist für Ihre fachlichen Fähigkeiten und Erfahrungen bestimmt. Fachbegriffe sind hier richtig platziert und können Ihr Profil stärken. Schreiben Sie auf lesenswerte Weise über Ihre Hard Skills, denn die sind für einen Personaler in jedem Fall von Interesse.

Der zweite Absatz ist für die sogenannten Soft Skills bestimmt. Auch diese werden in jedem Bewerbungsprozess unter die Lupe genommen. Idealerweise stellen Sie hier Soft Skills in den Vordergrund, die für den angestrebten Job besonders bedeutsam sind.

Der Abschluss der Initiativbewerbung

Am Ende sollten Sie noch einmal positiv auffallen, damit Sie in Erinnerung bleiben. In jedem Fall müssen Sie erwähnen, dass Sie sich selbst als Verstärkung für das Unternehmen sehen. Hier darf gerne selbstbewusst formuliert werden. Ein No-Go ist die Verwendung des Konjunktivs am Ende des Anschreibens einer initiativen Bewerbung, weil dies als Unsicherheit gedeutet werden könnte.

Wie hoch sind die Erfolgschancen?

Letztlich können wir nur mutmaßen, wie hoch die Erfolgschancen einer Initiativbewerbung sein mögen. Fest steht, dass der Fach- und Führungskräftemangel es Unternehmen schwerer gemacht hat, offene Stellen zu besetzen. Die initiative Bewerbung ist damit sicherlich zu einem erfolgversprechenden Weg geworden.

Manchmal steht vor dem endgültigen Erfolg der Bewerbung die Aufnahme in den Bewerberpool der Firma - womit Sie ein Etappenziel erreicht haben. Denn vielleicht ist in der gewünschten Firma im Moment Ihrer Bewerbung tatsächlich keine passende Stelle frei. Für zukünftige Vakanzen werden Sie dann aber dennoch berücksichtigt - und der gewünschte Jobwechsel kann letztlich gelingen.

Wir unterstützen beim Jobwechsel

Auch wenn Sie jetzt wissen, was eine Initiativbewerbung ist, sind Sie davon unter Umständen noch nicht überzeugt - wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass in genau diesem Unternehmen bald eine passende Stelle frei wird? Hier kommen wir als Personalberater ins Spiel. Wir sind für Unternehmen tätig, unterstützen zudem Bewerber und versuchen, beide Seiten zusammenzubringen. Eine Initiativbewerbung bei einem Personaldienstleister wie Cobalt ist deutlich erfolgversprechender als bei einem einzelnen Unternehmen, da wir ständig zahlreiche Vakanzen bei unterschiedlichen Arbeitgebern neu besetzen und die Bedarfe dieser Unternehmen jederzeit sehr gut kennen.

Wir verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Personalvermittlung in verschiedenen Branchen. Unsere Kunden stammen aus der Baubranche, dem Immobilienwesen, dem Finanzwesen und dem Bereich Recht. Mit vielen Unternehmen arbeiten wir schon seit Jahren vertrauensvoll zusammen.

Wir können auch Sie dabei unterstützen, in unserem Netzwerk eine neue berufliche Herausforderung zu finden, die Ihrer Qualifikation und Ihrer Berufserfahrung entspricht. Gerne können Sie sich bei uns initiativ bewerben, um ihren Weg in einen neuen Job zu starten!

Bildquelle: Shutterstock

Quellen:

Die Initiativbewerbung als Chance: Ihr Ticket zum Traumjob (stepstone.de)

Initiativbewerbung - Vorlage & Tipps von Experte