Wer heutzutage die Pyramiden von Gizeh besichtigt, findet wenige Hinweise auf die mühsame Arbeit, die in die Errichtung dieser monumentalen Bauwerke einfloss. Die Cheops-Pyramide, 2550 v. Chr. errichtet, ist die größte Pyramide, die jemals gebaut wurde.
Ihre Grundfläche beträgt 53.000 m² – in den dazwischenliegenden Jahrtausenden ist keine Pyramide solcher Statur erbaut worden. Wäre es möglich, die Cheops-Pyramide heute nachzubilden und wie viel würde ein solches Unterfangen kosten?
Die Große Pyramide von Gizeh behält unzählige Geheimnisse unter ihrer alten Spitze; von den verwendeten Materialien über die angewandten Methoden bis zu ihrer Gestaltung selbst und der Arbeitskraft dahinter. Das sind nur einige der Aspekte dieser ikonischen Konstruktion, die Archäologen und Ingenieure seit Jahrhunderten beschäftigen.
Die Pyramide wurde mit rund 2,5 Millionen Kalksteinblöcken gebaut. Jeder Block wiegt kolossale drei Tonnen. Die lang gehaltene Ansicht war, dass der verwendete Kalkstein in der Nähe abgebaut und dann, entweder gezogen oder gehoben, auf die Baustelle transportiert wurde. Jedoch bestreiten einige Forscher diese Theorie und behaupten stattdessen, dass die Kalksteinblöcke in Abgüssen als eine frühe Form von Beton gemacht wurden. Dies wäre in der Tat eine gute Nachricht für moderne Ingenieure, die daran interessiert sind, die Pyramide nachzubauen. Doch bis diese Theorie bewiesen ist, betrachten wir für unsere Rekonstruktion den abgebauten Kalkstein.
Eine konservative Schätzung für den Preis der benötigten Menge an Kalkstein beträgt stattliche $1 Mrd. Und wenn man akribisch das Original nachbauen wollen würde, müsste die gesamte Konstruktion von bescheidenen Arbeitskräften gebaut werden, ohne Einsatz von Kränen oder jeglicher moderner Bautechnik. Und hier ist es, wo die erheblichen Kosten eintreten würden. Das alte Ägypten hatte den „Vorteil“, dass ihm abertausende Paar Hände zur Verfügung standen. Modernen Schätzungen zufolge waren zwischen 20.000 bis 30.000 Arbeiter am Bau der Cheops-Pyramide beteiligt. Erfahrene Steinbrecher, Steinbrucharbeiter, Steinmetze und Schlepper würden für diese Aufgabe benötigt werden. Betrachtet man die Zeit, die notwendig wäre, um den Stein zu brechen, zu transportieren und anschließend in die richtige Position zu hieven, sieht man einer Beschäftigung von mehr als 20.000 Menschen über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten entgegen. Nun fangen die Kosten ernsthaft an, in einen Schneeballeffekt zu mutieren.
Und doch wäre es die längst vergessene Technologie der bahnbrechenden alten Ägypter, die zu rekonstruieren das Problematischste am ganzen Unterfangen wäre. Forscher sind sich einig, dass höchstwahrscheinlich ein hochentwickeltes Hebel- und Rampensystem eingesetzt wurde, um die Große Pyramide zu errichten, doch dieses zu perfektionieren, wäre schwierig.
Während weiterhin versucht wird, die vielen Geheimnisse der Pyramide zu entschlüsseln (die innere Konstruktion ist immer noch nicht vollständig bekannt), können moderne Ingenieure angesichts der Präzision ihrer Konstruktion und ihres atemberaubenden Zeugnisses nur staunen. Aber bedenkt man die große Arbeitskraft, die nötig wäre, um sie nachzubauen, und die enormen Materialkosten, könnten Ausgaben spiralartig auf fast $10 Mrd. steigen.
Vielleicht ist es daher besser, einfach beim Original zu bleiben.