Bei einer Präsentation gibt es eigentlich nur Schwarz oder Weiß: Entweder das Publikum klebt an den Lippen des Redners oder es hofft mit einem Blick auf die Armbanduhr, dass der Vortrag möglichst schnell vorbei sein möge. Ihr Ziel ist es natürlich, herausragend gut zu sein bei dem, was Sie vermitteln wollen. Wie das gelingen kann, haben wir Ihnen im Folgenden Beitrag zusammengefasst.
Richtig präsentieren: Entscheiden Sie sich für eine Präsentationstechnik
Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie Ihr Wissen an das Publikum weitergeben können. Drei dieser Methoden stellen wir Ihnen jetzt vor.
- Präsentationen halten mit dem Flipchart
In Zeiten der Digitalisierung ist das Flipchart etwas aus der Mode geraten. Allerdings bietet es hervorragende Möglichkeiten, das Publikum mit in die Präsentation einzubeziehen. Sie können Fragen stellen und die Antworten der Teilnehmer schriftlich erfassen. Die Zuhörer werden aktiv an der Entstehung einer Grafik beteiligt und beschäftigen sich nicht derweil mit ihrem Smartphone.
- Präsentationen in freier Rede gestalten
Das ist nur etwas für geübte Redner, denn der Vortragende muss einen kühlen Kopf bewahren. Es eignen sich nicht alle Themen für diese Vortragsart. Müssen komplexe Sachverhalte dargestellt oder sehr viel Inhalte transportiert werden, dann braucht das Publikum eine Veranschaulichung des Gesagten.
- Präsentationen halten mit Power Point
Die Power-Point-Präsentation ist die gängigste Möglichkeit, einen Vortrag visuell zu unterstützen. Bei der Gestaltung der Folien müssen Sie aber einiges beachten. Dazu gehören eine ausreichende Schriftgröße, eine serifenfreie Schriftart und vor allem eine kompakte Darstellung. Die Folien dürfen keinesfalls überfrachtet sein und auch der Einsatz der Effekte (Überblend- und Soundeffekte) ist mit Vorsicht zu genießen.
Präsentationen halten – allgemeine Tipps
Unabhängig davon, für welche Präsentationstechnik Sie sich entscheiden, sollten Sie wichtige Grundregeln bei einer Präsentation bedenken. Wenn Sie die nachfolgenden 10 Tipps verinnerlicht haben, dann wird Ihre Präsentation dem Auditorium positiv in Erinnerung bleiben.
Tipp 1: Ein spannender Einstieg
Ob ein Buch lesenswert ist oder nicht, entscheidet die erste Seite. Genauso entscheidet der Anfang einer Präsentation darüber, ob der Redner die Aufmerksamkeit der Zuhörer gewinnen kann oder nicht. Der Einstieg in die Präsentation ist der Köder. Ein guter Einstieg gelingt, wenn Sie sich beispielsweise auf eine tagesaktuelle Meldung in der Zeitung beziehen, ein interessantes Schaustück mitbringen, etwas zeichnen oder einen kurzen Film zeigen. Sie können auch ein persönliches Erlebnis erzählen oder eine überraschende Frage in den Raum werfen.
Tipp 2: Inhalte nicht überfrachten
Kürzen Sie Ihre Präsentation und fokussieren Sie sich auf das Wesentliche. Sobald Ihre Präsentation das Kernthema verlässt, verlieren Sie auch das Interesse der Zuhörer. Jeder Satz muss wichtig sein. Versetzen Sie sich bei der Vorbereitung in die Köpfe der Zuhörer. Was würde Sie an Ihrer Stelle interessieren? Was verwirrt nur?
Tipp 3: Blickkontakt halten
Eine Präsentation ist nichts anderes als ein Gespräch mit einem Gegenüber – nur dass dieses Gegenüber eben ein paar mehr Köpfe hat. Sehen Sie Ihre Zuhörer direkt an, suchen Sie Blickkontakt. Je größer das Publikum ist, desto schwerer kann der Augenkontakt fallen. Es hilft, das Publikum in 3 Teile einzuteilen: links, rechts und mittig. Schauen Sie bewusst immer abwechselnd in alle drei Zuschauerbereiche. Ansonsten laufen Sie Gefahr, nur mit der Mitte des Raumes zu kommunizieren und die Hörer links und rechts während der Präsentation zu verlieren.
Tipp 4: Sprechpause einlegen
Bevor ein neuer Gedankengang geäußert wird, überbrücken Vortragende die Zeit intuitiv mit einem „ähm“ oder einem langgezogenen „uuuund“. Das strengt das Publikum an und viele Zuhörer schweifen bei diesen Füllwörtern gedanklich ab. Legen Sie stattdessen Pausen ein. Pausen halten die Spannung beim Vortrag. Sie kündigen an, dass gleich eine weitere, wichtige Information folgen wird. Pausen geben dem Publikum außerdem die Gelegenheit, das zuvor Gesagte zu verarbeiten. Tipp: Hören Sie sich eine Rede des ehemaligen US-Präsidenten Obama an. Seine Rhetorik ist das beste Beispiel für die Wirkung kleiner Pausen.
Tipp 5: Das Publikum einbeziehen
Stellen Sie dem Publikum regelmäßig Fragen, die entweder mit einem Nicken, mit einem Handzeichen oder sogar mit einer Wortmeldung beantwortet werden können. Die Zuhörenden sind nach einer solchen Frage wesentlich empfänglicher für das, was Sie sagen möchten.
Tipp 6: Metaphern und Bilder verwenden
Sprachliche Bilder, Beispiele und Vergleiche sind das, was den Zuhörern am Ende eines Vortrags im Gedächtnis bleibt. Versuchen Sie für alle wichtigen Punkte in Ihrer Präsentation ein sprachliches Mittel zu finden. Das lockert den Vortrag auf und sorgt dafür, dass das Publikum Ihnen inhaltlich folgen kann.
Tipp 7: Enthusiasmus und Leidenschaft zeigen
Wenn Sie für das Thema Ihrer Präsentation brennen, dann stecken Sie Ihr Publikum damit an. Das gelingt Ihnen, indem Sie eine monotone Stimmführung vermeiden, sondern Pausen einlegen, an spannenden Stellen lauter werden und die Stimme heben oder sogar für einige Momente flüstern.
Tipp 8: Frage-Antwort-Spiel
Ein toller Trick, um die Spannung des Publikums hochzuhalten. Formulieren Sie am Anfang eine spannende Frage und stellen Sie in Aussicht, dass Sie diese Frage während des Vortrags beantworten werden. Erinnern Sie hin- und wieder daran. Niemand möchte diese Antwort verpassen und wird daher konzentriert zuhören.
Tipp 9: Das Publikum beobachten
Die Mimik und Gestik, die Lautstärke und auch die Anzahl der Smartphones in den Händen des Publikums sind ein wichtiger Indikator dafür, wie gut Ihr Vortrag ankommt. Merken Sie, dass es bei einem Thema plötzlich unruhiger wird? Dann greifen Sie ein und überspringen Sie es. Ist das Thema für Ihre Präsentation unverzichtbar, dann zeigen Sie Verständnis in der Form: „Ich weiß, dass es jetzt gerade etwas trocken ist, aber ich verspreche Ihnen, dass das nächste Thema Sie begeistern wird.“
Tipp 10: Die Take-Home-Message
Überlegen Sie sich eine abschließende Botschaft, die Sie dem Publikum mit nach Hause geben wollen – die sogenannte Take-Home-Message. Das kann eine kleine persönliche Geschichte zu dem Thema sein, eine Fabel, ein Witz – alles, was das Thema noch einmal auf den Punkt bringt, ist erlaubt.
Aufregung vor einer Präsentation in den Griff bekommen
Selbst die größten Stars klagen darüber, dass sie vor einem Auftritt Lampenfieber haben. Mit ein paar Tricks lässt sich dieses aber gut managen. Lassen Sie sich vor Vortragsbeginn ein paar Sekunden Zeit, atmen Sie ruhig, sehen Sie ins Publikum. Spielen Sie keine Rolle, sondern geben Sie ehrlich zu, dass es eine besondere Situation für Sie ist, vor so vielen Menschen zu sprechen.
Wer stark mit der Aufregung zu kämpfen hat, platziert einen Freund im Publikum. Diesen können Sie regelmäßig ansehen und sich freundlich zunicken lassen. Es hilft auch zu wissen, dass laut Studien nur 1/8 des gefühlten Lampenfiebers überhaupt nach außen dringt und vom Publikum wahrgenommen wird.
Kreative und ausgefallene Präsentation – mit und ohne Power Point
Je kreativer ein Vortrag gestaltet ist, desto größer sind die Chancen, dass er nachhaltig in Erinnerung bleibt. Sprechen Sie die Sinne Ihrer Zuhörer an – mit Düften, die Sie im Raum versprühen, Musik, Lichteffekten. Diese Techniken müssen auch thematisch in die Präsentation eingebunden werden. Setzen Sie Effekte aber sparsam ein – sonst verlieren sie ihre Wirkung.
Für Power Points gibt es schon sehr professionelle Folien und Tools, mit denen Sie arbeiten können. Es ist mühelos möglich, Videos und Podcasts in die Präsentation einzubauen und dadurch einen Medienmix zu schaffen. Verzichten Sie nicht darauf insbesondere bei längeren Präsentationen, hin und wieder ein witziges Bild zur Auflockerung einzubauen. Das kann beispielsweise eine Kaffeetasse mit der Message „In 20 Minuten gibt es Kaffee“ sein.
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