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Was darf der Headhunter? – Ein Blick hinter die Kulissen

Geschrieben von Nicole Schwan | 03.03.2025 07:26:57

„Woher haben Sie denn meine Nummer?“ – diese Frage höre ich oft in den ersten Sekunden eines Telefonats mit einem potenziellen Kandidaten. Eine berechtigte Frage, aber tatsächlich ist es oft einfacher als gedacht, eine Telefonnummer zu finden.

Jemanden am Arbeitsplatz anzurufen, um ihm oder ihr eine neue berufliche Perspektive aufzuzeigen, ist ein sensibles Thema – manchmal sogar ein Drahtseilakt. Schließlich begegnen sich zwei Fremde am Telefon, und während der Headhunter auf dieses Gespräch vorbereitet ist, trifft es den Kandidaten meist völlig unerwartet. Kein Wunder also, dass manche zunächst überrascht oder sogar verunsichert reagieren.

Doch während einige den Kontakt als störend empfinden, gehen viele Fachkräfte mittlerweile gelassener mit Headhunting um – insbesondere in Zeiten, in denen qualifizierte Experten regelmäßig von Recruitern angesprochen werden. Trotzdem bleibt die Sorge: „Haben meine Kollegen das mitbekommen?“ Aber ist es wirklich ein Problem, wenn ein Headhunter anruft?

Headhunting: Ein Zeichen der Wertschätzung

Ein Anruf von einem Headhunter ist vor allem eines: ein Kompliment. Er zeigt, dass der eigene berufliche Werdegang für andere Unternehmen interessant ist. Auch ich selbst werde gelegentlich von Kollegen anderer Personalberatungen angesprochen – und natürlich fällt es mir als Headhunter leichter, solche Gespräche einzuordnen. Doch für jemanden, der in einer völlig anderen Branche tätig ist, kann das ungewohnt sein.

Wichtig ist dabei: Ein seriöser Headhunter geht respektvoll mit sensiblen Informationen um. Der erste Kontakt sollte niemals unangenehm oder unpassend sein – sondern ein positiver Austausch auf Augenhöhe, der im Kopf bleibt, ohne zu verunsichern.

Wie kommen Headhunter an Telefonnummern?

Viele Kandidaten sind überrascht, wie leicht sich eine Telefonnummer herausfinden lässt – oft sogar ganz unproblematisch und ohne Tricks. Dennoch reagieren manche anfangs erschrocken, weil sie nicht wissen, wie die Branche funktioniert. Und genau hier liegt das Problem: Wer keinen Headhunter im Bekanntenkreis hat, weiß schlichtweg nicht, wie diskret professionelle Personalberater arbeiten.

Bedeutet das, dass ein Anruf am Arbeitsplatz tabu ist? Meiner Meinung nach: nein – solange der Kontakt respektvoll und sensibel erfolgt.

Massenmails oder gezielte Ansprache?

Nachrichten auf Plattformen wie Xing oder LinkedIn gibt es zuhauf – oft unpersönlich und wenig relevant für den Empfänger. Viele Kandidaten sind genervt von standardisierten Mails, die nicht einmal ansatzweise zum eigenen Profil passen. Gleichzeitig sind nicht alle regelmäßig auf diesen Plattformen aktiv oder nehmen sich die Zeit, Anfragen zu beantworten.

Ein direkter, gut vorbereiteter Anruf hingegen kann eine angenehme und persönliche Alternative sein. Er bietet die Möglichkeit, sich auf Augenhöhe auszutauschen, ohne dass der Kandidat sich durch eine Flut unpassender Nachrichten kämpfen muss.

Fazit: Ein Headhunter-Anruf ist keine Störung, sondern eine Chance

Headhunting ist keine Belästigung – sondern ein Zeichen der Wertschätzung. Wer einen Anruf erhält, sollte ihn als Möglichkeit sehen, sich über den eigenen Marktwert und neue Karrierechancen zu informieren. Selbst wenn aktuell kein Wechsel geplant ist, kann ein Gespräch mit einem seriösen Personalberater wertvolle Einblicke bieten.

Denn am Ende geht es immer darum, Chancen zu erkennen – und die besten davon für sich zu nutzen.

 

Beitrag geschrieben von Daniel Pröhle, Executive Consultant Research am Standort Berlin. 

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