Jeden Tag in unserem Arbeitsleben begegnen wir der Digitalisierung, Automatisierung sowie künstlicher Intelligenz, die uns die Arbeit und das Leben enorm erleichtern - aber auch einen gravierenden Effekt auf Jobprofile und somit auch auf die jobspezifisch gestellten Anforderungen haben. Insbesondere für die Vermittlung und Besetzung von IT-Jobs zeigt sich dieser Effekt zunehmend deutlicher. Talentierte Jobanwärter, die über alle geforderten Fähigkeiten verfügen, sind dünn gesät. Welche Rolle Outsourcing diesbezüglich in der Zukunft spielen wird, haben wir für Sie unter die Lupe genommen.
Auch die international führende Unternehmensberatung McKinsey hat sich mit dieser Frage im Rahmen einer Studie beschäftigt. Gegenstand der Studie war die Frage, wie man den wechselnden Anforderungen in der IT-Branche am besten begegne, zumal man davon ausgeht, dass bis 2030 bis zu 800 Millionen Menschen von den drastischen Verschiebungen des Anforderungskatalogs betroffen sein werden.
Weltweit erwarten demnach ganze 60 % der Führungskräfte, dass bis zu 50 % ihrer Untergebenen bereits innerhalb der kommenden fünf Jahre umgeschult oder gar ersetzt werden müssen. Weitere 28 % erwarten gar, dass mehr als die Hälfte ihrer Angestellten umgeschult oder ersetzt werden müsse. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer dieser Umfrage gab an, auf die Qualifizierungslücken, mit denen sie dann konfrontiert seien, nicht vorbereitet zu sein.
Nun gibt es Möglichkeiten, dem Problem entgegenzuwirken. Möglichkeit Nummer eins ist die Nachrüstung der Fähigkeiten mittels Fort- und Weiterbildungsprogrammen, in denen die Mitarbeiter auch die nötigen digitalen und analytischen Fähigkeiten verinnerlichen und somit Ihren Platz im Unternehmen sichern können. Möglichkeit Nummer zwei sieht die Füllung der Qualifikationslücke mit neuen Mitarbeitern vor. Hatte man das Glück, aus einem Heuhaufen die gesuchte Nadel zu finden, würde dann aber ein Teil des bestehenden Teams überflüssig und müsste entlassen oder anderweitig untergebracht werden. Möglichkeit Nummer drei: Outsourcing. Talente mieten, also fachlich den Anforderungen entsprechende Mitarbeiter über einen bestimmten Zeitraum ins Unternehmen einbeziehen und auf diese Weise Qualifikationslücken schließen.
Der Begriff Outsourcing beschreibt die Auslagerung einer einzelnen Aufgabe, eines Projekts oder auch einer kompletten Abteilung zu externen Personen (etwa Freiberuflern) oder externen Unternehmen, die diese vormals selbst ausgeführten Aufgaben dann übernehmen. Das Ziel dieses Vorgehens können zum Beispiel die Einsparung von Zeit und Kosten (60 Prozent der Unternehmen erhoffen sich eine Kostenersparnis von mindestens 20 Prozent) oder auch die verstärkte Konzentration auf das Kerngeschäft sein, ebenso der Gebrauch von Technologie und Know-How, über die der externe Anbieter verfügt und auf die anders nicht zurückgegriffen werden könnte. 43 Prozent der Unternehmen erhoffen sich hierdurch die Entlastung ihres Managements, 37 Prozent erwarten ein Mehr an Flexibilität.
Outsourcing kann zeitlich befristet oder dauerhaft erfolgen und wird in den verschiedensten Bereichen eingesetzt, etwa im Kundenservice (externe Callcenter), im Marketing (Agenturen) oder auch in der Buchhaltung, besonders häufig aber auch im Bereich Personalwesen. Outsourcing kann darüber hinaus nämlich auch als Mittel für die strategische Personalplanung für Unternehmen genutzt werden. Mit wachsendem Wettbewerb gewinnt das Thema Outsourcing im Personalbereich an Bedeutung, da hierin die Möglichkeit besteht, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens deutlich zu verbessern.
Ist die Entscheidung gefallen, Tätigkeiten extern ausführen zu lassen, gilt es, einen geeigneten Partner für die ausgelagerten Fähigkeiten zu finden. Wie in jeder Partnerschaft gilt es hier sehr genau abzustecken und zu kommunizieren, worin die Zuständigkeiten und Aufgaben des externen Partners bestehen. Auch in einer solchen Partnerschaft auf Zeit (denn nur wenige Partnerschaften halten ewig) können Unklarheiten und Missverständnisse zu großen Problemen führen.
Wichtig ist, dass der Partner auf Zeit besonders zu Beginn seiner Tätigkeit mit allen notwendigen Informationen versorgt wird, die er zur Erbringung einer qualitativ hochwertigen Leistung benötigt. Im Personal Outsourcing wäre das beispielsweise, dem Partner die Anforderungen an den zu rekrutierenden Kandidaten sehr genau zu definieren.
Hat der externe Partner seine Arbeit aufgenommen, ist es gerade von Beginn an wichtig, sein Schaffen stetig zu kontrollieren und aufzuzeigen, wenn das Ergebnis nicht der gewünschten Qualität entspricht oder dieser voraussichtlich nicht entsprechen wird. Prüfen soll sich schließlich, was sich bindet und so lässt sich Unklarheiten und Streitfällen vorbeugen und eine etwaige Fehleinschätzung bezüglich des Partnerpotenzials oft schon zu Beginn feststellen.
Beleuchten wir einmal die Bandbreite der Outsourcing Vorteile:
Kostensenkung
Qualitätssteigerung
Zeiteinsparung
Erhöhung der Effektivität
mehr Flexibilität
Beschleunigung des Unternehmenswachstums
Falls Sie nun erwartet haben, auch Risikoübertragung als Vorteil hier zu lesen, müssen wir Sie leider enttäuschen. Viele Unternehmen beziehen diesen Aspekt mit in Ihre Entscheidung ein, tatsächlich aber verbleibt das Risiko stets beim outsourcenden Unternehmen, nicht beim Partner.
Wo es etwas zu gewinnen gibt, ist auch immer eine Niete versteckt. Freilich bietet eine Partnerschaft mit Externen nicht ausschließlich Vorteile. Da aber diese bevorzugt betrachtet werden, sollte das Wissen um das eingegangene Risiko jedoch nicht verloren gehen. Das sind die Risiken und Nachteile des Personal Outsourcing:
Lückenhafte Verträge
Aufwändige Kommunikation
Abhängigkeit
Schwer zu kontrollieren ohne eigenes geschultes Personal
Kaum oder wenig Möglichkeit zur Weiterbildung für eigene Angestellte
Stellenabbau
Tiefgreifende Einblicke ins Unternehmen
Verlust des firmeninternen Know-Hows
Alles in Allem halten sich Outsourcing Vorteile und Nachteile das Gleichgewicht. Vielen werden das Ausmaß und die Tragweite der Risiken und Nachteile erst bei näherem Hinsehen bewusst.
Die Prognose der McKinsey-Studie zeigt, dass vor allem in der IT-Branche zukünftig kaum Talente zu finden sein werden, die den Ansprüchen der Zeit gerecht werden. Regelungen wie etwa die DSGVO machen schnelle Reaktionen und Anpassungen gemäß der neuen umfangreichen Herausforderungen äußerst aufwändig und schwierig. Nicht nur das Einarbeiten, auch das Up-to-date-bleiben in dieser Angelegenheit ist allein kaum zu bewältigen. Mangels guter Kandidaten wird hier die Devise Outsourcing heißen.
Cobalt unterstützt Sie, wenn es um die Findung des passenden Know-Hows für Ihr Unternehmen geht. Mit Spezialisierung auf die Branchen Immobilienwesen, Technisches Bau- & Immobilienwesen, Finanzwesen sowie Recht und Personalwesen, unterstützen wir Sie bei der Vermittlung des perfekten Partners für Ihr Vorhaben.