Warnung: Heute starten wir mal mit Humor, denn man sollte im Alltag nie vergessen zu lächeln!
Mein Name ist Anne-Marie Eder, ich bin selbst Juristin und Personalberaterin. Mal ehrlich, ein wenig klingt das wie der Anfangssatz beim Therapeuten. Was beiden wohl gemein ist, ist, dass man im Rahmen eines Prozesses viel von sich preisgibt und viel erfährt.
Es macht nur Sinn, dass in der Personalberatung das Wort „Person“ und „Beratung“ im Vordergrund stehen sollten (so zumindest nach meinem Verständnis und nicht unbedingt nach dem allgemeinen Marktstandard), und dass bei beiden die passende Expertise, Empathie sowie Vertrauen vorhanden sein sollte.
Das erfahren Kandidaten auch innerhalb der ersten 5 Minuten unseres Kennenlernens von mir. Was viele Kandidaten in einem humorvollen Moment unseres Gesprächs ebenfalls von mir erfahren, ist:
Es klingt vielleicht absurd. Wenn man jedoch unzählige Prozesse begleitet hat, fallen viele Gemeinsamkeiten auf.
Idealerweise ist es zum Beispiel so, dass man das eine oder das andere von sich weiß, bevor man in ein Bewerbungsgespräch geht. Das Bauchgefühl und die legendäre Chemie sind auch hier entscheidend. Mindestens eine Seite ist aufgeregt, wenn nicht sogar beide.
Ein wenig hübsch machen schadet auch nicht. Und wenn man dann zusammensitzt, sollte man viel über sich erzählen, möglichst offen, vielleicht etwas optimistisch-positiv umschmeichelnd, um einen guten ersten Eindruck zu vermitteln und zu gewinnen. Niemals schlecht über Ehemalige sprechen, lächeln nicht vergessen, das macht Spaß, wirkt ansteckend und kann sicherlich nicht schaden. Irgendwann trennen sich die Wege. Sicherlich ist es kein schlechtes Zeichen, wenn man ein wenig länger beisammensaß und sich nicht so schnell trennen wollte. Niemals direkt ein Angebot machen, das wirkt zu opportunistisch und unüberlegt und könnte die andere Seite überfordern. Ein wohlwollendes Bezeugen von Interesse ist jedoch schön und angebracht.
Und dann… Stille! Faktisch wissen die meisten schon während des Gesprächs, ob sie eine zweite Runde führen möchten. Natürlich sollte man das erste Zusammentreffen sacken lassen. Wissen tut man es aber meist schon währenddessen oder kurz danach. Wie in einem schlechten Film habe ich aber schon häufig gesagt bekommen, dass man mit der finalen Rückmeldung gerne nochmal 3 Tage warten wolle, „um nicht zu interessiert zu wirken“. Während einige an dieser Stelle strategisch denken, reagieren andere etwas impulsiver (daher ist es sicherlich immer gut, einen objektiven Personalberater dabei zu haben, der in beiden Konstellationen vermittelt und übersetzt).
Dann ist es so weit: Beide Seiten finden sich bekennend ganz gut und es kommt zum zweiten Date- ähm Kennenlernen. Man spricht über vertiefte Themen, harte Fakten, Entwicklungen und alles, was wichtig ist, um eine finale Entscheidung treffen zu können.
Und wenn dann alles weiterhin gut läuft, dann kommt die Frage, ob man es verbindlich machen wolle. Die Aufregung ist groß. Man fiebert, braucht Zeit, um darüber nachzudenken, das Kleingedruckte nochmal genauer zu lesen, Familie und Freunde zu informieren und, und, und.
Im Bestfall ist mein Job dann beendet und ein LinkedIn-Status bedarf einer Veränderung, zumindest fürs Erste.
Sehen Sie? Ganz so unverständlich ist es nicht, und wenn man es einmal gesehen hat, gibt es kaum einen Weg, es nicht mehr zu erkennen und mit einem liebevollen Schmunzeln zu quittieren.
Sollte mir die Branche oder die Beratung von Juristen irgendwann mal arg zu langweilig werden, dann wechsle ich zur Königsdisziplin und werde Heiratsvermittler. Passende Gemeinsamkeiten sind schon da.
Beste Grüße
Ihre Anne-Marie Eder
Beitrag geschrieben von Anne-Marie Eder, Senior Executive Consultant & Competence Lead am Standort Berlin.
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