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Konrad Zuse - Der Erfinder des Computers

Geschrieben von Lisa Geserich | 19.04.2017 22:00:00

Selbst die größten Skeptiker unter uns können die Wichtigkeit von Computern nicht klein reden. Computer sind seit ihren bescheidenen Anfängen weit gekommen. Im Mai 1941 setzte der Bauingenieur Konrad Zuse (1910–1995) die digitale Revolution in Gang, indem er den weltweit ersten programmierbaren Computer baute.

Die Erfindung von Zuse ist eine der größten Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts und hat das Leben von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verändert. Schauen wir zurück auf seine revolutionäre Schöpfung und auf die anderen Maschinen, denen er sich widmete.

Erstaunlicherweise hatte Zuse wenig Fachwissen in der Elektronik, vielmehr studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg. Teil seiner Genialität war es, dass er seine Arbeit begann, ohne viel über die interne Struktur vorhandener Rechenwerke zu wissen.

Seine Leidenschaft für Berechnungen und das Lösen von Problemen veranlassten ihn dazu, einen mechanischen Computer im Wohnzimmer seiner Eltern zu entwerfen und zu bauen. Zwischen 1935 und 1938 erfand Zuse den ersten Elektro-Maschinen-Binärcomputer namens Z1.

Der Z1 besaß alle grundlegenden Merkmale moderner Maschinen: eine Steuereinheit, Speicher und Ein-/Ausgabegeräte, jedoch war er nicht effizient genug für praxisbezogene Berechnungen. Mit den Geldern die er für die Fertigstellung des Z2 erhielt, plante Zuse eine voll funktionsfähige Maschine.

Um 1941 beendete Zuse mit Hilfe seines Freundes Helmut Schreyer die Entwicklung des Z3. Die Fertigstellung dieses dritten Computers machte ihn in Deutschland auf einen Schlag berühmt, als Erfinder des weltweit ersten funktionierenden Computers.

Obwohl die Maschine das gleiche binäre Ziffernsystem wie die Vorgängermodelle benutzte, war der Z3 viel zuverlässiger. Er war komplett aus Relais-Technologie aufgebaut und mit 5,333 Hz viel schneller. Die Leistung verbesserte sich weiter, als Zuse eine Ausnahmebehandlung integrierte. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Maschine bei einem Fehler selbst Methoden findet, um das Problem zu lösen.

Auf der Suche nach Möglichkeiten seine Erfindungen zu verbessern, blieb Zuse nicht bei dem Z3 stehen. Nur ein Jahr nach Fertigstellung seines dritten Computers begann er mit dem Z4. Ein großes Team von Ingenieuren, darunter Schreyer, half Zuse dabei, diese Maschine auf der Grundlage von elektronischen Röhren zu bauen.

Diese neue Maschine wurde 1945 fertiggestellt und gilt als weltweit erster kommerzieller Digitalrechner.

Nach der Gründung der weltweit ersten Computerfirma im Jahr 1946 war Zuse außerhalb Deutschlands weitgehend unbekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er Plankalkül erfunden – die erste Computerprogrammiersprache.

Erst in den 1970er und 80er Jahren erntete er für seine Arbeit internationale Anerkennung und er erhielt viele Ehrentitel. Heute trägt die wichtigste Auszeichnung in Deutschland auf dem Gebiet der Informatik seinen Namen, die Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik.

Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1995 hatte Konrad Zuse einen Kultstatus erreicht, und hätte es nicht den Zweiten Weltkrieg gegeben, wäre er wahrscheinlich weltweit als Vater des Computers anerkannt worden.

Zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse gab es eine Reihe von Ausstellungen und Workshops, die sich seinem Leben widmeten und die Bedeutung seiner Arbeit würdigten. Zuse erstellte die Blaupause für das digitale Zeitalter und sein Vermächtnis ist bis heute in jedem modernen Computer und elektronischen Gerät enthalten.

Bildquelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Zuse