Juristen ins Unternehmen holen – wie Personalberatung unterstützen kann

Die juristischen Funktionen innerhalb der Wirtschaft unterscheiden sich maßgeblich zwischen Kanzlei und Inhouse, sprich einem Unternehmen. Der konservativere Karriereweg eines berufseinsteigenden Volljuristen startet mit der praktischen Ausbildung in einer Kanzlei. Nach drei bis fünf Jahren stehen Juristen häufig am Scheideweg: Wird eine weitere Entwicklung in einer Kanzlei präferiert oder doch eher der Wechsel in ein Unternehmen?  

Wenn ein Unternehmen einen Juristen einstellen möchte, klärt ein spezialisierter Personalberater mindestens folgende Themen ab:  

  1. Welche juristische Expertise ist gefragt?  

  1. Welches Gehalt ist vorgesehen und welche Benefits können geboten werden?  

  1. Ist das Thema der Zulassung als Syndikus bekannt und inwieweit möglich?  

Der Bedarf einer juristischen Person in einem Unternehmen ergibt sich aus unterschiedlichen Kontexten: vielleicht gilt es eine juristische Funktion nachzubesetzen, eine bestehende Rechtsabteilung zu verstärken oder eine juristische Stabstelle, gar Abteilung, neu zu schaffen. So gilt für die suchenden Unternehmen wie auch für die suchenden Kandidaten der Blick fürs Detail und das richtige Gesamtpaket.

Welche juristische Expertise ist gefragt?  

Es ist vorrangig zu klären, ob das Aufgabenspektrum ein spezialisiertes oder generalistisches Tätigkeitsfeld darstellt. Weiterhin muss Bewusstsein vorhanden sein, wo im Unternehmen die Funktion aufgehangen werden soll. Dies ist ein Indikator für die gewünschte Tiefe der Fachkenntnis, definiert diese dennoch nicht allein. Im Zusammenspiel mit Menschen bedarf es der genauen Betrachtung aller Vorstellungen, benötigten Erfahrungen sowie Ideen.  

Unterschieden werden Wirtschaftsjuristen mit einem Bachelor- und/ oder Masterstudium und Volljuristen mit zwei bestandenen Staatsexamina. Wird ein „Legal Counsel“ (Unternehmensjurist) benötigt, muss diese Funktion von einem Volljuristen bekleidet werden. Hier wiederum fällt das Augenmerk an mindestens einem Punkt auf die Noten. Zu hinterfragen ist dann, ob grundsätzlich ein hoher Anspruch an die Abschlüsse der Kandidaten besteht oder es eher nach dem Motto „darauf muss man ja bei einem Juristen achten“ gehandhabt wird. 

Die gern gewählte Formulierung eines jungen und dynamischen Kandidaten sollte, in Anbetracht des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), der gewünschten Berufserfahrung und nicht zuletzt auch vor dem längeren Weg zum Abschluss der zwei Staatsexamina, daher in Stellenausschreibungen nicht präferiert gewählt werden.  

Wenn die vermeintlich fachlichen juristischen Hürden einmal genommen sind, sind branchenspezifische Kenntnisse, Softskills und die Persönlichkeit für eine Einstellung ebenso entscheidungstragend.  

Welches Gehalt ist vorgesehen und welche Benefits können geboten werden?  

Der juristische Kanzlei-Markt ist von einer hohen Transparenz der Kanzleigehälter, den hohen Einstiegsgehälter in diesem Markt sowie leistungsorientierten Boni in Kanzleien beeinflusst. Die sehr hohen Einstiegsgehälter, könnten Unternehmen abschrecken, einen Volljuristen einstellen zu wollen. Ein adäquates oder sogar höheres Gehaltspaket sind meist schwer in Unternehmen abzubilden. Wie diesem Dilemma beikommen? 

Ein spezialisierter Personalberater unterstützt sowohl die wechselwillige, juristisch geprägte Fach- und Führungskraft als auch das Unternehmen in der Identifikation weicher Faktoren, die bei einem Wechsel auf Unternehmensseite grundsätzlich stärker ausgeprägt sind. Diese weichen Faktoren, wie zum Beispiel Arbeitszeiten, sind immer mehr die Triebfedern trotz eines ggfls. geringeren Gehaltspaketes auf Unternehmensseite zu wechseln.  

Ist das Thema der Zulassung als Syndikus bekannt und möglich? 

Für Unternehmen, die Volljuristen beschäftigen möchten, sollte sich immer die Frage stellen, ob eine Anstellung als Syndikus im Unternehmen gewünscht und abbildbar ist. Ein spezialisierter Personalberater klärt gerne darüber auf, dass der Reiz auf Arbeitnehmerseite die Sicherung der Kammerzugehörigkeit sowie der Verbleib im Versorgungswerk ist. Ebenso auf Unternehmensseite ist eine vollumfängliche Beratung abgesichert: Alle juristischen Fragestellungen bezüglich des Unternehmens, in den Bereichen Mitarbeiter, Kunden und Dritte sowie in allen klassischen Rechtsfeldern werden abgedeckt. 

Juristen sind im Übrigen nicht die einzige Berufsgruppe mit einer Kammerzugehörigkeit, dieselbe Situation herrscht bei Architekten.  

Für Unternehmen ist die beschriebene Thematik nicht immer ersichtlich und verständlich, es kann aber durchaus ein Deal Breaker bei der Einstellung werden.

Eine Lösungsalternative kann und sollte frühzeitig mit einem spezialisierten Personalberater geklärt werden. Melden Sie sich bei uns, wenn Sie Unterstützung brauchen. 

Über uns

Wir sind als Personalberatung spezialisiert auf den Bau- und Immobiliensektor. Unser Team für den Bereich Rechtswesen ist spezialisiert auf die Besetzung von Vakanzen in vielfältigen Rechtsbereichen. Unsere aktuellen Vakanzen in dem Bereich finden Sie hier

Artikel geschrieben von Lea Sophie Krosanke, Manager im Bereich Recht bei Cobalt in Hamburg