Laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung sind 12 Prozent der Jobs in Deutschland vollständig automatisierbar und damit akut von der digitalen Revolution bedroht.
Wir werfen einen Blick auf die Arbeitswelt 4.0 und nennen Ihnen Berufsfelder, die auch in Zukunft sichere Jobs versprechen.
Innovationen, die es schaffen, bewährte Techniken zu ersetzen und vom Markt zu verdrängen, können als disruptive Technologien bezeichnet werden. Die disruptive Kraft der Digitalisierung ist gerade dabei unseren Alltag, aber auch die Wirtschaft neu zu gestalten. Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee, zwei Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, haben für die damit einhergehenden Veränderungen den Begriff zweites Maschinenzeitalter geprägt.
Das erste Maschinenzeitalter begann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung der Dampfmaschine und führte zur Automatisierung manueller Arbeiten. Menschen wurden von schwerer körperlicher Arbeit entlastet, wurden durch Maschinen jedoch nicht ersetzt, sondern lediglich durch sie ergänzt. Menschen entschieden also immer noch, wann Maschinen, was für sie taten.
Das zweite Maschinenzeitalter bringt nun eine Automatisierung von Wissensarbeit mit sich. Intelligente Maschinen können bei Bedarf auch selbstständig entscheiden, wann und was sie leisten. Diese Autonomie der Maschinen stellt die menschliche Arbeit und damit auch viele Berufe in Frage. Wird der Mensch als Entscheider künftig überhaupt noch benötigt?
Berufe mit stark routinierten Arbeitsabläufen dürften in den kommenden Jahren nach und nach obsolet werden. Hier macht die Maschine den Menschen überflüssig. In Fertigungsberufen werden schon heute rund 70 Prozent der Tätigkeiten von Computern übernommen.
Aber nicht nur Fertigungsarbeiter am Fließband müssen um ihre Jobs fürchten, auch auf Büroangestellte oder Beschäftigte im Bankensektor kommen Disruptionen zu. So führte zum Beispiel die Einführung des Online-Bankings bereits dazu, dass Bankfilialen geschlossen wurden. Auch in Büros werden viele Tätigkeiten, die heute noch manuell erledigt werden (z. B. Dateneingabe und Abrechnungserstellungen), in Zukunft automatisch gesteuert werden.
Wem diese Prognosen zu düster erscheinen, der sollte sich auf die Berufe mit Zukunft konzentrieren. Hier menschelt es gewaltig, denn gerade Berufe, in denen es um menschliche Interaktion geht, dürften zumindest in den nächsten Jahrzehnten weiterhin Bestand haben.
Arbeitsforscher zeigen sich besonders bei Berufen optimistisch, in denen Eigenschaften gefragt sind, die nur der Mensch mitbringt. So werden auch in der Arbeitswelt 4.0 Lehrerinnen, Kindergärtner und Pflegepersonal gebraucht. Zum einen, weil Menschen die Erziehung und die Pflege nicht in die Verantwortung von Maschinen geben wollen und Empathie und menschliche Wärme von keiner Maschine ersetzt werden kann.
Zum anderen, da die ungeklärte Frage der Haftbarkeit weiterhin im Raum steht. Wer haftet zum Beispiel, wenn ein Roboter in der Kita beim Wickeln ein Kind fallen lässt? Wer ist schuld, wenn der Erstickungsanfall eines Patienten von einem Pflegeroboter als harmloses Schnarchen gedeutet wird?
Soziale Berufe mit Zukunft:
Altenpfleger
Erzieher
Lehrer
Sozialpädagoge
Ergotherapeut
Krankenpfleger
Heilerziehungspfleger
"Average is Over" – unter diesem Buchtitel stellt der Ökonom Tyler Cowen seine Vision der Arbeitswelt 4.0 vor. Was im ersten Moment hart klingt, muss Sie nicht unbedingt erschrecken. Denn mit dem Ende der Durchschnittlichkeit ist nur gemeint, dass die Stunde der Spezialisten geschlagen hat. Klar, auch hier sind erst einmal technische Spezialisierungen gefragt: Fähigkeiten im Umgang mit moderner Technologie, mit denen Nutzen aus der Technik gezogen werden kann.
Aber auch alle kreativen Köpfe können aufatmen, denn einzigartige Begabungen in künstlerischen Bereichen oder im Handwerk lassen sich auch von den intelligentesten Maschinen nicht nachahmen. Kreative Berufe mit Zukunft sind unter anderem Designer, Artdirector, Mediengestalter oder Kunsthandwerker.
Auch wenn einige Zukunftsforscher und Philosophen propagieren, dass der Mensch sich mit der stetigen Weiterentwicklung der Maschinen selber abschafft: Die digitale Revolution hat bereits jetzt viele neue Berufsfelder geschaffen. In sämtlichen IT-nahen Feldern werden händeringend Digitalexperten gesucht.
Neue Berufe mit Zukunft in der digitalisierten Welt:
Data Scientist
Online Marketing Manager
SEO-Manager
Software Engineer Mobile