Es ist das Herzstück einer Bewerbung und sozusagen das Aushängeschild des Bewerbers: der Lebenslauf. Er wird in aller Regel als erstes gesehen und vermittelt einen Eindruck über die Kompetenzen sowie zum Teil auch den Charakter eines Menschen. Dennoch beschleicht so manchen Personaler und Recruiter beim Lesen regelmäßig das Gefühl, dass sich bei der Erstellung des CV nur mäßig Mühe gegeben wurde oder das Wissen um einen ordentlichen CV fehlt. Doch was sollten Bewerber bei der Erstellung beachten und wieso ist das so wichtig?
Der erste Eindruck zählt!
Genau wie beim persönlichen Treffen, entsteht auch beim Lesen des Lebenslaufs der erste Eindruck innerhalb weniger Sekunden. Im Durchschnitt nehmen sich Personaler weniger als eine Minute zum Lesen und treffen nicht selten dann bereits eine Entscheidung. Es sollte daher unbedingt auf eine übersichtliche Struktur und die richtige Menge an Informationen geachtet werden.
In Deutschland hat sich über die Jahre der tabellarische Lebenslauf durchgesetzt. Er liefert schnell ersichtlich alle relevanten Informationen. Während unterschiedliche Farben und Layouts je nach zu besetzender Vakanz mehr oder weniger passend sein können, ist vor allem eine gut lesbare Schriftart eine Grundvoraussetzung. Ebenso sind der Zeilenabstand sowie eine klare (optische) Abgrenzung der Informationsblöcke voneinander relevant.
Der Fokus sollte stets auf den beruflichen Erfahrungen sowie den Qualifikationen liegen.
Die richtigen Informationen im Lebenslauf
Ebenso wichtig, wie die Struktur, sind die Informationen, die der Lebenslauf enthält. Folgende Punkte sollten keinesfalls fehlen:
- Persönliche Informationen
Hierzu zählen Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse sowie ein Foto.
Bei der E-Mailadresse sollte auf eine halbwegs seriöse Adresse geachtet werden.
Ein Foto ist kein Muss, hilft aber einen positiven Eindruck zu bestärken. Grundsätzlich sollte es professionell wirken und bestenfalls vom Fotografen gemacht worden sein.
- Berufserfahrung
Die einzelnen Stationen der beruflichen Laufbahn werden hier chronologisch und beginnend mit der aktuellsten Station aufgelistet. Hierbei sollte direkt erkennbar sein, welchen Positionstitel der Bewerber hat, bei welchem Unternehmen das Anstellungsverhältnis bestand und wie lange er dort jeweils beschäftigt war.
Weiterhin sollten die wichtigsten Schwerpunkte des Verantwortungs-/Aufgabenbereichs in Stichpunkten aufgelistet werden. Je nach Position, auf die sich beworben wird, kann der Fokus dabei etwas in Richtung der geforderten Erfahrungen gelenkt werden. Eine kurze Auswahl besonderer und nennenswerter Erfolge kann diese Auflistung ergänzen.
Grundsätzlich gilt hier jedoch: In der Kürze liegt die Würze.
Zweck dieser Auflistung ist eine klare und strukturierte Übersicht der gewonnenen Erfahrungen und Kompetenzen. Jede Kleinigkeit aufzulisten, die irgendwann einmal anfiel, ist also kontraproduktiv und führt im Endeffekt zu seitenlangen Lebensläufen. Es sollte versucht werden drei bis sechs Stichpunkte zu formulieren sowie ein bis drei (bestenfalls messbare) Erfolge zu nennen.
Je weiter eine Station zurückliegt, desto kürzer sollte die Ausführung der Schwerpunkte sein.
- Bildungsweg / Schulischer Werdegang
Der Bildungswegs enthält alle schulischen Abschlüsse sowie auch abgebrochene Ausbildungen und Studiengänge. Ebenso sind größere Weiterbildungen zu nennen. Je Abschluss werden auch hier Titel, Zeitraum, Ausbildungsstätte sowie eventuell Schwerpunkt der Ausbildung und Abschlussnote genannt.
- Kenntnisse und Fähigkeiten
In diesem Abschnitt werden alle für den Job relevanten Fähigkeiten genannt. Dazu zählen vor allem Sprach- und Softwarekenntnisse. Genauso können beispielsweise aber auch bestimmte rechtliche Kenntnisse oder ein besonders ausgeprägtes Netzwerk genannt werden.
Persönliche Interessen sind nicht zwingend mit aufzulisten, geben aber einen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers und können durchaus positiv auffallen. So werden mit Teamsportlern beispielsweise Ehrgeiz und Teamfähigkeit assoziiert. Die Auflistung sollte stets am Ende des Lebenslaufs stehen.
Weitere besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten wie z.B. Soft Skills, Führerschein oder soziales Engagement können in diesem Abschnitt ebenfalls genannt werden.
Häufige Fehler im Lebenslauf
Leider sind immer wieder kleinere und größere Fehler in den Lebensläufen zu beobachten:
- Grammatik und Rechtschreibfehler
Ein absolutes No-Go! Der Lebenslauf muss fehlerfrei formuliert sein.
Rechtschreibfehler im Lebenslauf vermitteln einen Eindruck von Nachlässigkeit und fehlender Motivation und führen bei vielen Personalern gleich zur Absage. Ein Korrekturlesen der eigenen Vita ist daher unerlässlich.
- Unprofessionelles Foto
Bevor ein unprofessionelles Foto verwendet wird, sollte lieber auf ein Foto verzichtet werden.
- Keine klare Struktur oder zu lange Lebensläufe
Wie bereits erwähnt wird ein Lebenslauf in der Regel nur wenige Minuten oder weniger gelesen. Fehlende Struktur oder etliche Seiten Lebenslauf wirken sich dabei negativ auf den Eindruck des Lesers aus. Es sollte sich daher kurzgefasst und versucht werden den CV auf ein bis drei Seiten (bei erfahrenen Bewerbern maximal vier Seiten) zu begrenzen.
- Keine Kontaktdaten
Kontaktdaten gehören klar ersichtlich auf jeden Lebenslauf.
Ein weiteres No-Go sind Lügen. Diese werden meist enttarnt und sorgen in der Regel für eine direkte Absage. Bei größeren Lücken, kurzen Stationen, häufigen Wechseln oder ähnlichem hilft nur Ehrlichkeit. Häufig können solche Punkte auch nachvollziehbar verargumentiert werden und wirken sich nicht automatisch negativ auf das Gesamtbild aus.
Fazit
Der erste Eindruck zählt! Der Lebenslauf ist die erste Möglichkeit eines Bewerbers einen guten Eindruck von sich zu hinterlassen und sollte entsprechend genutzt werden. Sich Zeit zu nehmen, die eigene Vita fehlerfrei, strukturiert und optisch ansprechend zu formulieren liegt also im eigenen Interesse des Bewerbers.
Noch Fragen?
Selbstverständlich beraten wir bei Cobalt unsere Kandidaten gerne auch in Bezug auf den eigenen Lebenslauf. Fällt unseren Beratern beim Blick auf den CV etwas auf, das optimiert werden kann, wird es in den Kennenlerngesprächen aufgegriffen und besprochen. Zudem stellen wir Vorlagen für unsere Kandidaten zur Verfügung, an denen sich orientiert werden kann.
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Beitrag geschrieben von Maximilian Wright, Berater bei Cobalt in Hamburg